Mit neuer App zu freien Trainingsplätzen

22.01.2025 13:23

Mit neuer App zu freien Trainingsplätzen

Der Mittelländische Fussballverband (MFV) und der Fussballverband Nordwestschweiz (FVNWS) vereinfachen mit einer App die Suche nach Vereinen mit freien Trainingsplätzen für Kinder und Jugendliche. Auch der SFV will auf dieser Basis ein entsprechendes Tool lancieren.

Fussball ist die beliebteste Sportart der Schweiz: Allein bei den Juniorinnen und Junioren verzeichnet der SFV jährlich rund 50'000 Neuzugänge. Die Kehrseite der Medaille: Viele Klubs werden mit Anfragen überhäuft, führen Wartelisten, weil sie in Sachen Personal und Rasenplätzen an ihre Grenzen stossen. Family inside hat im Beitrag "Dringend gesucht: Trainerinnen und Trainer"  bereits darüber berichtet. 

Warten bis ein Platz frei wird. Das ist nicht im Sinne von Nicolas Kehrli, Trainer des Selection-Teams Bern: "Fussballbegeisterte Kinder sollen sich bewegen und aktiv in einem Verein mitmachen können." Kehrli weiss, dass die Suche nach einem freien Platz für viele Eltern zum Spiessrutenlauf wird, weil die Zeit dafür fehlt. Umgekehrt werden die Vereine mit dem Beantworten der vielen Anfragen zusätzlich belastet. Inspiriert von der bereits bestehenden App "Finde dein Team" des Fussballverbands Nordwestschweiz (FVNWS) wollte der Ex-Profifussballer für den Mittelländischen Fussballverband (MFV) ebenfalls eine Möglichkeit schaffen, die die Suche nach einem geeigneten Trainingsplatz erleichtert. Zusammen mit Thomas D'Ascoli, IT-Spezialist und Junioren-Obmann des FC Länggasse, entwickelte er die App "Mein Team MFV". Das Tool ist seit kurzem online, benutzerfreundlich und einfach zu händeln. Eltern geben bei der Suche Jahrgang, Geschlecht und Wohnort des Kindes ein - danach folgt die Anzeige, welcher Klub in nächster Umgebung noch über freie Plätze verfügt. Die App differenziert die Suche mit einem Button nach einem "gemischten" oder einem reinem Mädchen- oder Bubenteam. 

"Thomas und ich waren natürlich von Beginn weg Feuer und Flamme, weil wir darin einen grossen Mehrwert sahen. Die App ermöglicht einen niederschwelligen Zugang für Kinder, insbesondere für Mädchen", erzählt Kehrli, der ab dem 1. März beim FVBJ den Bereich "Fussballentwicklung" in Co-Leitung übernimmt. Allerdings mussten die beiden, die das Projekt in Eigenregie angingen und nicht auf die Finanzierung und Vernehmlassung Dritter angewiesen waren, bei den Vereinen anfangs viel Überzeugungsarbeit leisten. "Erst als eine erste Version des Tools da war, wurde der Nutzen erkannt." Im August wurde die App in einer ersten Pilotphase ausprobiert und nach Rückmeldungen von Eltern, Trainer/-innen und Vereinsverantwortlichen entsprechend angepasst. Die offizielle Lancierung erfolgte dann schliesslich im Oktober. Mittlerweile sind 31 von 37 Vereinen auf dem Tool erfasst.

"Für eine genaue Auswertungen ist es noch zu früh", so Kehrli. "Aber wir haben schon einige wichtige und positive Feedbacks erhalten, insbesondere auch von Eltern, die für ihr Mädchen nach einem Verein gesucht haben, das ein reines Mädchenteam anbietet. Viele KIFU-Abteilungen fühlen sich bereits entlastet, da die Anfragen durch die App kanalisiert werden und in Bezug auf freie Plätze wegfallen." Das Tool kann auf weitere Kategorien im Juniorinnen- und Juniorenbereich, auf den Aktivfussball und auf die Suche nach Funktionärinnen und Funktionäre, Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter ausgeweitet werden. Auch Suchfunktionen für körperlich oder geistig beeinträchtigte Menschen lassen sich einrichten. "Die App kann mehrfach ausgebaut werden", so Kehrli. " Wir konzentrieren uns aber in erster Linie einmal auf den Einstieg in den Fussballverein für Kinder."

Mit Herzblut und Weitsicht haben sowohl der MFV wie auch der FVNWS Tools erschaffen, die nicht nur regional, sondern bald auch schweizweit Wirkung zeigen werden: Der Schweizerische Fussballverband (SFV) plant ein gleiches Konzept auf nationaler Ebene umzusetzen. Damit wird eine solche Plattform künftig allen Regionen der Schweiz zur Verfügung stehen. " Ein großes Dankeschön gebührt dem Fussballverband Nordwestschweiz (FVNWS) und dem Mittelländischen Fussballverband (MFV) für ihre hervorragende Arbeit bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Tools", lobt Dominik Müller, Verantwortlicher Kinderfussball beim SFV. "Dies sind hervorragende Beispiele für vorhandenen Innovationsgeist und Engagement im Schweizer Breitenfussball. Die Arbeit, die in diese Projekte geflossen ist, zeigt, wie wichtig der Fussball für die Regionen ist."